Ausländische Investoren fliehen aus China
Größter Kapitalabfluss seit 1990
Ausländische Investoren haben im jüngsten Quartal viele Milliarden Dollar aus China abgezogen. Nach Angaben von Reuters verkauften Ausländer im Mai Aktien des chinesischen Festlands im Wert von 16,8 Milliarden US-Dollar, dem höchsten monatlichen Abfluss seit mindestens 1990. Eine tiefere Analyse einer von der State Administration of Foreign Exchange (SAFE) veröffentlichten Daten ergab, dass aus chinesischen Festlandsaktien demnach den jüngsten verfügbaren Daten zufolge im Mai insgesamt 14,6 Milliarden US-Dollar abgeflossen sind.
Trotz massiver Stützungsversuche
Dieser massive Kapitalabfluss erfolgt trotz massiver Stützungsversuche der chinesischen Staatsführung. Die chinesische Zentralbank hat die Zinssätze gesenkt und andere Maßnahmen ergriffen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Diese Maßnahmen hatten jedoch nur begrenzten Erfolg, da ausländische Investoren weiterhin von Chinas wachstumsverlangsamter Wirtschaft und den zunehmenden geopolitischen Spannungen abgeschreckt werden.
Gründe für den Abzug
Es gibt mehrere Gründe für den Abzug ausländischer Investoren aus China. Erstens ist die chinesische Wirtschaft in den letzten Jahren deutlich langsamer gewachsen. Das reale BIP-Wachstum lag 2022 bei nur 3%, weit unter dem historischen Durchschnitt. Zweitens haben die zunehmenden geopolitischen Spannungen zwischen China und den Vereinigten Staaten die Stimmung der Investoren belastet. Drittens haben die strengen COVID-19-Beschränkungen in China die Wirtschaftstätigkeit gestört und die Investoren verunsichert.
Ausblick
Es ist unklar, wann sich der Kapitalabfluss aus China umkehren wird. Die chinesische Regierung hat eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um ausländischen Investoren entgegenzukommen, aber es ist noch zu früh, um zu sagen, ob diese Maßnahmen erfolgreich sein werden. In der Zwischenzeit dürfte der Kapitalabfluss weitergehen und die chinesische Wirtschaft belasten.
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